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Klebetechnik-Wissen von REIFF


Klebetechnik
Grundlagen & Vorteile

Die Klebetechnik ist ein vielseitiges Fügeverfahren, das in Industrie und Handwerk immer mehr an Bedeutung gewinnt. Beim Kleben werden Werkstoffe mit einem passenden Klebstoff dauerhaft verbunden – oft effizienter und materialschonender als mit herkömmlichen Verfahren. Erfahren Sie alles rund um Auswahl, Anwendung und Eigenschaften moderner Klebstoffe sowie wichtige Grundlagen für sichere Klebeverbindungen.

Mitarbeiter trägt konzentriert Klebstoff mit Dosierpistole auf ein schwarzes Werkstück auf – Anwendung chemisch-technischer Produkte.

Wissenswertes

Grundlagen der Klebetechnik
Adhäsion und Kohäsion einfach erklärt

Kleben bezeichnet das kraftschlüssige Verbinden zweier Fügeteile mithilfe eines Klebstoffs. Laut DIN 16920 ist ein Klebstoff ein nichtmetallischer Werkstoff, der Fügeteile durch Flächenhaftung (Adhäsion) und innere Festigkeit (Kohäsion) dauerhaft verbinden kann. Die Wirkung eines Klebstoffs basiert auf der Haftung an den Werkstoffoberflächen und der Bindung innerhalb des Klebstoffs selbst. Um optimale Ergebnisse beim Kleben zu erzielen, müssen der Klebstoff sorgfältig auf die Materialien und Anforderungen abgestimmt und fachgerecht verarbeitet werden. Nur so entstehen langlebige und belastbare Klebeverbindungen.

 

Vorteile des Klebens
Starke Verbindungen mit funktionalen Eigenschaften

Kleben ermöglicht eine gleichmäßige Spannungsverteilung über die gesamte Klebefläche – ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Fügeverfahren. Diese gleichmäßige Lastaufnahme verbessert sowohl die statische als auch die dynamische Festigkeit. Im Zugscherversuch mit Blechstreifen zeigt sich: Schweißverbindungen erreichen nur 54 % der Materialfestigkeit, Nietverbindungen 70 % – Klebeverbindungen hingegen volle 100 %. Während Schweißen und Nieten Spannungsspitzen an lokalen Schwachstellen erzeugen, verteilt ein geeigneter Kleber die Kräfte gleichmäßig. Dadurch wird das Material geschont und die Festigkeit der Verbindung deutlich erhöht.

Ein großer Vorteil beim Kleben ist, dass die Oberfläche und Gefügestruktur der Werkstoffe unverändert bleiben. Im Gegensatz zum Schweißen, bei dem hohe Temperaturen die mechanischen Eigenschaften durch Gefügeänderung beeinträchtigen können, oder zum Nieten und Schrauben, die sichtbare Spuren hinterlassen, ermöglicht der Einsatz eines Klebers eine saubere, glatte Oberfläche. Das sorgt nicht nur für ein hochwertiges Erscheinungsbild, sondern verbessert auch die aerodynamischen Eigenschaften. Zusätzlich bietet Kleben durch die flächige Verbindung eine deutlich bessere Schwingungsdämpfung als punktuelle Fügeverfahren wie Nieten oder Schweißen.

Kleben bietet im Leichtbau entscheidende Vorteile, insbesondere wenn es um Gewichtsersparnis und die Verbindung sehr dünner Materialien geht. Mit einem geeigneten Klebstoff lassen sich auch Bauteile mit einer Materialstärke unter 0,5 mm zuverlässig verbinden – was mit Verfahren wie Schweißen oder Löten kaum oder gar nicht möglich ist. Ein Kleber ermöglicht somit nicht nur leichte, sondern auch belastbare Konstruktionen ohne zusätzliche mechanische Verbindungselemente. Gerade in der Luftfahrt, im Fahrzeugbau und in modernen Industrieanwendungen ist Kleben daher die bevorzugte Fügetechnik für gewichtsoptimierte Bauteile.

Kleben bietet nicht nur eine feste Verbindung, sondern erfüllt gleichzeitig eine Dichtfunktion. Ein geeigneter Klebstoff wirkt als zuverlässiger Dichtstoff und schützt vor Druckverlust, Flüssigkeitsaustritt und dem Eindringen von Feuchtigkeit. Die geschlossene Klebstoffschicht verhindert die Bildung von Kondenswasser und beugt damit Korrosion wirksam vor. Besonders in Anwendungen mit empfindlichen Bauteilen oder wechselnden Umgebungsbedingungen sorgt der Kleber für eine langlebige, sichere und dichte Verbindung – ohne zusätzliche Dichtmaterialien.

Ein großer Vorteil des Klebens ist die Möglichkeit, unterschiedliche Werkstoffe – insbesondere verschiedene Metalle – zuverlässig zu verbinden. Dabei verhindert die isolierende Klebstoffschicht die Bildung von Lokal-Elementen, die bei direktem Kontakt Kontakt-Korrosion auslösen können. Der eingesetzte Kleber wirkt elektrisch und thermisch isolierend und ist in der Regel auch magnetisch neutral. So schützt der Klebstoff die Verbindung dauerhaft vor Korrosion und sorgt für eine stabile, langlebige Verbindung, selbst bei Materialpaarungen, die mit klassischen Fügeverfahren problematisch wären.

Downloads

Produktübersicht & Anfrageformular

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Konstruktive Besonderheiten des Klebens
Zug-, Scher-, Spalt- und Schälbeanspruchung im Vergleich

Kräfte wirken senkrecht zur Klebstoffschicht: gleichmäßige Beanspruchung der gesamten Klebefläche.

 

Kräfte wirken in gleicher Ebene wie die Klebstoffschicht, parallel zu dieser; gleichmäßige Beanspruchung der gesamten Klebefläche. Meist spricht man von der Zugscherfestigkeit, da sie im Allgemeinen durch Zug bestimmt wird.

Kräfte wirken so, dass ein Teil der Verbindung stark belastet wird, während der andere Teil unbelastet bleibt; ungleichmäßige Beanspruchung der gesamten Klebefläche.

Kleben statt Schweißen

Der ultimative Profi-Vergleich

In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Welt des Klebens und Schweißens ein, um Ihnen einen umfassenden Überblick darüber zu geben, wie Sie die beste Entscheidung für Ihr Projekt treffen können.

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Klebegerechtes Konstruieren:
Verbindungslösungen für moderne Klebetechnik

Die einfache Überlappung ist eine bevorzugte Klebetechnik, insbesondere bei Bauteilen mit dünnem Querschnitt. Dank ihrer unkomplizierten Ausführung und der gleichzeitig hohen Festigkeit eignet sie sich ideal für Anwendungen, bei denen klassische Fügeverfahren wie Schweißen oder Nieten an ihre Grenzen stoßen. Mit dem passenden Klebstoff lässt sich eine dauerhafte, flächige Verbindung herstellen, die sowohl stabil als auch materialschonend ist. Kleben ermöglicht hier eine effiziente Lösung – besonders im Leichtbau und bei empfindlichen Werkstoffen.

Die doppelte Überlappung zählt zu den besonders leistungsfähigen Klebeverbindungen. Sie bietet eine hervorragende Festigkeit und eine gleichmäßige Kraftverteilung. Besonders effizient ist diese Klebetechnik bei einem Verhältnis der Materialstärken von 1:2:1 – so wird der Werkstoff optimal ausgenutzt. Durch die beidseitige Klebefläche werden Spannungen gleichmäßig abgebaut, was die Haltbarkeit deutlich erhöht. Mit einem geeigneten Klebstoff lassen sich so belastbare und dauerhafte Verbindungen realisieren, ideal für Anwendungen mit hohen Anforderungen an Stabilität und Zuverlässigkeit.

Die einfache Lasche ist eine häufig genutzte Klebetechnik, wenn eine glatte Oberfläche ohne aufwendige Vorarbeiten erzielt werden soll. Besonders in Anwendungen, bei denen optische Anforderungen oder eine gleichmäßige Oberfläche im Vordergrund stehen, ist Kleben mit dieser Methode ideal. Ein geeigneter Klebstoff sorgt dabei für eine stabile Verbindung, ohne die Werkstückoberfläche mechanisch zu verändern. Die einfache Lasche bietet damit eine schnelle, saubere und materialsparende Lösung – besonders bei ebenen Bauteilen.


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Anwendungstechniker Mathias Linke

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