Nachhaltigkeitstrends 2024 in der Beschaffung

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch in der Geschäftswelt deutlich zugenommen. Vor allem in den Bereichen Beschaffung und Lieferkette sehen wir einen signifikanten Wandel, da diese Schlüsselbereiche im Geschäftsbetrieb oft direkte Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben. Während Nachhaltigkeit früher oft als "nettes Extra" angesehen wurde, erkennen immer mehr Unternehmen, dass sie sowohl für die Umwelt als auch für den Geschäftserfolg von zentraler Bedeutung ist, zudem sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen Jahr für Jahr verschärfen.

In diesem Blog-Beitrag werden wir uns eingehend mit den aktuellen und zukünftigen Trends in diesem Bereich beschäftigen und untersuchen, wie Unternehmen ihre Praktiken anpassen müssen, um der wachsenden Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen gerecht zu werden.

 

Nachhaltigkeitstrends in der Beschaffung und Lieferkette

Trend 1: Effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen

Die Notwendigkeit, natürliche Ressourcen effizient zu nutzen, hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dabei handelt es sich nicht nur um einen Trend, sondern um eine essenzielle Anpassung an eine Welt mit begrenzten Ressourcen und wachsenden Umweltauswirkungen. Vorstände und Geschäftsführer integrieren sie als einen zentralen Bestandteil ihrer umfassenden Bemühungen um eine nachhaltige Lieferkette.

Trend 2: Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette

In einer Ära, in der Informationen schnell zugänglich sind und Verbraucher immer informierter über ihre Kaufentscheidungen werden, wird Transparenz innerhalb der Lieferketten nicht nur gewünscht, sondern auch erwartet. Gleichzeitig ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Produkten und Dienstleistungen eine höhere Verantwortlichkeit für Unternehmen. 

Trend 3: Kollaboration und Partnerschaft

Die Bedeutung von Zusammenarbeit und Partnerschaften, insbesondere im Kontext der Nachhaltigkeit, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Unternehmen stehen vor komplexen Herausforderungen, und oft ist es nicht möglich, diese allein zu bewältigen. Dazu gehören das Setzen gemeinsamer Ziele, der Wissensaustausch, die Schaffung gemeinsamer Standards sowie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Trend 4: Transparenz im Hinblick auf Umwelt

Umwelttransparenz wird immer mehr zum zentralen Anliegen, sowohl für Verbraucher als auch für Behörden. In einer Zeit, in der ökologische Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, ist die Forderung nach Klarheit in Bezug auf Umweltpraktiken und -auswirkungen von Unternehmen stärker denn je. Es geht nicht nur darum, auf Anfragen oder Forderungen zu reagieren, sondern aktiv Transparenz und Offenheit in den Mittelpunkt ihrer Geschäfts- und Kommunikationsstrategien zu stellen. Dies wird nicht nur zu einem positiveren Image führen, sondern auch zu einer nachhaltigeren und verantwortungsvolleren Geschäftspraxis.

Messung der Umweltauswirkungen von Lieferketten

Jede Maßnahme muss mit einer Nullmessung verglichen werden: Unternehmen können bereits die Umweltauswirkungen ihrer Lieferketten durch verschiedene Methoden und Werkzeuge messen, wobei der Schwerpunkt auf Leistungsindikatoren (KPIs), Nachhaltigkeitsmetriken und Bewertungen liegt. Im Folgenden erörtern wir einige der Möglichkeiten, wie Unternehmen die Umweltauswirkungen ihrer Lieferketten messen können.

KPIs im Kontext der Nachhaltigkeit von Unternehmen

Leistungskennzahlen, im Englischen als Key Performance Indicators (KPIs) bekannt, spielen eine zentrale Rolle, insbesondere wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Sie dienen als Benchmarks, die von Unternehmen festgelegt werden, um ihre Fortschritte und Erfolge im Bereich der Nachhaltigkeit zu messen und zu überwachen.

Zur Überwachung dieser und anderer KPIs nutzen viele Unternehmen moderne Lieferketten- und Beschaffungssoftware. Diese Software ermöglicht es ihnen, Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verfolgen. Ferner können solche Systeme wertvolle Einblicke liefern, die als Grundlage für Innovationen dienen – sei es in Form neuer Produkte, Prozessoptimierungen oder sogar völlig neuer Geschäftsmodelle, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind.

Umweltverträglichkeitsprüfung

Die Umweltverträglichkeitsprüfung wird durch den Gesetzgeber vorgegeben und wird bei bestimmten Vorhaben erforderlich. Dabei werden die Auswirkungen eines Projekts oder eines Produkts auf die Umwelt analysiert und bewertet.

Dazu gehören beispielsweise die Berechnung des CO2-Fußabdrucks einer Lieferkette. Hierbei werden alle Emissionen erfasst, die sowohl stromaufwärts (z. B. bei Zulieferern) als auch stromabwärts (z. B. beim Endverbraucher) entstehen. Diese Emissionen werden in Kohlenstoffäquivalente umgerechnet, um einen umfassenden Überblick über den Gesamtausstoß eines Produkts oder einer Dienstleistung zu erhalten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Umweltverträglichkeitsprüfung ist der Wasser-Fußabdruck. Dieser zeigt auf, wie viel Süßwasser bei der Herstellung eines Produkts oder im Rahmen eines Konsummusters verbraucht wird. Insbesondere in Gebieten mit Wasserknappheit ist dies ein kritischer Faktor, da übermäßiger Wasserverbrauch nicht nur die Umwelt, sondern auch die lokale Bevölkerung beeinträchtigen kann.

Lifecycle Assessment

Das Lifecycle Assessment, kurz LCA, ist ein Instrument zur Bewertung der Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Dies umfasst alle Phasen von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder dem Recycling. Dabei werden sowohl ökologische als auch gesundheitliche Aspekte berücksichtigt.

Cradle-to-Cradle-Produkte erhalten eine Zertifizierung vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute in San Francisco, wenn sie fünf Kriterien erfüllen: Materialgesundheit, Produktzirkularität, Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz, Wasser- und Bodenmanagement sowie soziale Verantwortung.

Durch ein LCA erhalten Unternehmen einen tiefen Einblick in die Umweltauswirkungen ihrer Produkte und Dienstleistungen. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Informationsgrundlage für Konsumenten, sondern hilft Unternehmen auch dabei,

  • Risiken zu identifizieren und zu minimieren,
  • Kosten durch effizientere Ressourcennutzung zu senken,
  • Wettbewerbsvorteile durch grünere Produkte und Dienstleistungen zu erlangen, und 
  • regulatorischen Anforderungen besser gerecht zu werden.

Supply Chain Mapping und Audits

Bevor Unternehmen die Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten bewerten können, müssen sie zunächst verstehen, wie diese strukturiert sind. Sobald eine Lieferkette verstanden und kartiert ist, sind Audits ein wertvolles Instrument, um die tatsächlichen Praktiken der Zulieferer zu bewerten.

Lieferketten-Mapping und -Audits sind entscheidend, um die Nachhaltigkeitspraktiken innerhalb einer Lieferkette wirklich zu verstehen und zu verbessern. Sie ermöglichen es Unternehmen nicht nur, ihre eigenen Geschäftspraktiken zu verantworten, sondern auch, eine proaktive Rolle in der Förderung nachhaltigerer Praktiken in der gesamten Industrie zu spielen. 

8 wichtige Maßnahmen für 2024

Die Verringerung der Umweltauswirkungen einer Lieferkette erfordert eine Kombination aus strategischer Planung, Technologie und Zusammenarbeit. Wir zeigen Ihnen im Folgenden die bewährtesten Initiativen und Maßnahmen, die Sie auch in Ihrem Unternehmen anwenden können:

Grüne Beschaffung

Kaufen Sie Waren und Dienstleistungen, die umweltfreundlich und nachhaltig produziert wurden.

Grüne Logistik

Verbessern Sie die Transport- und Verteilungsprozesse Ihrer Waren und Dienstleistungen, um die Umweltauswirkungen zu minimieren. Nutzen Sie Techniken wie effiziente Routenplanung, Ladekonsolidierung, Auswahl umweltfreundlicher Transportmittel, Kraftstoffeffizienz und Rückwärtslogistik.

Grüne Zusammenarbeit

Arbeiten Sie mit anderen Akteuren in Ihrer Lieferkette zusammen, um gemeinsame Umweltziele zu erreichen. Setzen Sie auf grüne Partnerschaften, Allianzen, Verträge und Netzwerke.

Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten

Wählen Sie Lieferanten, die Nachhaltigkeit priorisieren, um den CO₂-Fußabdruck Ihrer gesamten Lieferkette zu reduzieren.

Berechnung des CO₂-Fußabdrucks

Identifizieren Sie Bereiche für Verbesserungen durch die genaue Berechnung des CO₂-Fußabdrucks, sowohl für Ihre Produkte als auch für Ihr gesamtes Unternehmen.

End-to-End-Transparenz

Erreichen Sie eine vollständige Transparenz Ihrer Lieferkette und arbeiten Sie eng mit Ihren Lieferanten zusammen, um Umweltauswirkungen effektiv zu reduzieren.

Umweltfreundliche Lagerpraktiken

Nutzen Sie energieeffiziente Beleuchtungs-, Heizungs- und Kühlsysteme in Ihren Lagern.

Lokales Handeln

Verbessern Sie die Nachhaltigkeit Ihrer Lieferkette, indem Sie lokal agieren und Materialien von lokalen Lieferanten beziehen. So könnten sich Chancen ergeben, den CO₂-Fußabdruck Ihres Unternehmens weiter zu reduzieren.

Zusammenfassung

Nicht jedes Unternehmen kann diese Maßnahmen umsetzen. Mit einem Partner wie REIFF, der als Anbieter technischer Produkte bereits seit Langem solche Fragen adressiert und passende Maßnahmen implementiert hat, sind Sie in einer besseren Position. Als Ihr Hauptlieferant, gestützt durch ein umfangreiches und zertifiziertes Netzwerk, ist REIFF ihr idealer Partner.

Sollten Sie an einem Austausch interessiert sein, freuen wir uns auf Ihre Nachricht unter: news-tp@reiff-gruppe.de.